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Als Erwachsene erstes Mal eingenässt/ in die Hose gemacht

01 Mai 2024 19:11 #1 von Artemis88
Hallo an alle!

Mir (36) ist gestern leider etwas total Blödes passiert: ich habe beim Autofahren ein gedankenloses, unnötiges und gefährliches Überholmanöver gemacht, obwohl ich ohnehin schon kurz vorm Ziel war. Der Fahrer hinter mir, ist dann am Parkplatz ausgetiegen und hat mich so richtig zur Schnecke gemacht. Das war total gerechtfertigt, aber natürlich unangenehm.

Jetzt der Teil, wieso ich hier schreibe: während er mich "geschimpft" hat, ist mir plötzlich und ohne Harndrang (zumindest kann ich mich nicht erinnern) der Urin rausgelaufen. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig richtig viel, sodass meine Jeans bis runter zu den Knien komplett durchnässt war. Ich hab versucht zu zu halten, aber konnte nicht. Ich musste nicht aufs Klo, war selbst überrascht von der Menge bzw. dass was/ so viel in meiner Blase war.

Das war das erste Mal, dass mir sowas passiert ist, ich hatte bisher keine besonderen Probleme mit meiner Blase, auch wenn ich dringend aufs Klo musste. Ich weiß nicht, ob der Mann etwas mitbekommen hat. Mir war es sooo peinlich bzw. ist es immer noch und ich hab Angst, dass es wieder passieren könnte. Habt ihr sowas Ähnliches schon mal erlebt?

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02 Mai 2024 01:00 - 02 Mai 2024 01:01 #2 von matti
Hallo,

"Aus Angst in die Hose machen" ist eine umgangssprachliche Redewendung und beschreibt eine unwillkürliche Reaktion des Körpers auf extreme Stress- oder Angstsituationen. Tatsächlich kann es vorkommen, dass Menschen unter großer Angst oder Stress die Kontrolle über ihre Blasen- oder Darmfunktion verlieren und unfreiwillig urinieren oder Stuhlgang haben.

Die physiologischen Gründe dafür sind im Zusammenspiel von Stressreaktionen und dem Kontrollverlust über die Körperfunktionen zu suchen:

Autonome Nervensystemreaktion: Das autonome Nervensystem ist für die Steuerung der nicht willentlich beeinflussbaren Körperfunktionen zuständig und unterteilt sich in den Sympathikus und den Parasympathikus. Bei Angst oder Stress wird der Sympathikus aktiviert, was zu einer Reihe von Reaktionen führt, darunter die Freisetzung von Adrenalin, welches den Körper in einen Kampf-oder-Flucht-Modus versetzt. Diese Reaktion kann auch die Funktionsweise des Verdauungssystems beeinflussen, was zu einer Entscheidung des Körpers führen kann, sich seiner Ausscheidungen zu entledigen. Evolutionär: schneller und leichter fliehen oder kämpfen können.

Schließmuskelrelaxation: Unter extremem Stress kann die Kontrolle über die Muskulatur, die für das Zurückhalten von Urin oder Stuhl notwendig ist, beeinträchtigt werden. Bei akuter Angst können die Schließmuskeln von Blase und Darm unwillentlich entspannen und ihren Inhalt freigeben.

Evolutionärer Aspekt: In der Vergangenheit könnte diese Reaktion einen evolutionären Vorteil geboten haben. Indem der Körper sich seiner Ausscheidungen entledigt, wird er leichter und möglicherweise beweglicher, was bei einer Flucht aus einer gefährlichen Situation von Vorteil sein könnte. Zudem könnte die Freisetzung von Fäkalgestank potenzielle Raubtiere oder Angreifer abschrecken.

Psychologischer Stress: Eine extreme Angstreaktion kann auch psychisch dazu führen, dass die normalen Kontrollmechanismen des Körpers versagen. In diesen Momenten kann der Körper so sehr auf die Angst fixiert sein, dass andere Funktionen, einschließlich der willentlichen Kontrolle über die Ausscheidungsvorgänge, beeinträchtigt sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um eine Reaktion auf extreme und ungewöhnliche Umstände handelt und dieser Kontrollverlust nicht bei jedem Auftreten von Stress oder Angst zu erwarten ist. Wenn jemand häufig unter ähnlichen Symptomen leidet, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, da dies auch ein Zeichen für eine zugrundeliegende medizinische oder psychologische Erkrankung sein kann.

Gruß
Matti

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02 Mai 2024 07:32 #3 von martinK
Hallo Artemis

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich wegen Deines Beitrags schmunzeln musste. Er erinnert mich an eine Situation aus meinem Studium. Ich wartete mit einem Mitstudenten auf eine mündliche Prüfung; er war sehr nervös…. Als der Professor aus dem Prüfungsraum kam um meinen Kollegen abzuholen, musste mein Kollege genau beim Begrüssungshändedruck laut furzen. Natürlich taten wir alle so, als sei nicht geschehen, aber die Situation war schon extrem komisch, wenn auch für meinen Kollegen natürlich peinlich.

Ich würde die Sache nicht zu ernst nehmen, so lange dies ein einmaliges Ereignis bleibt. Matti hat bereits geschrieben, dass unser Entleerungssystem auf äussere Einflüsse, die Angst auslösen, reagieren kann. Ich entleere die Blase wegen meiner Inkontinenz jeden Tag mehrmals unkontrolliert, manchmal in sehr seltsamen und auch lustigen Situation. Dabei merke ich auch, dass äussere Einflüsse wie Stress oder Müdigkeit eine Entleerung auslösen können. An eine Angstsituation kann mich aber nicht erinnern, das kommt zum Glück sehr selten vor.

Hauptsache ist, dass bei Deinem Überholmanöver niemand zu schaden gekommen ist, und gut, dass Du betreffend Deines Fehlverhaltens einsichtig warst; das können nicht viele!

Herzliche Grüsse und alles Gute
Martin

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05 Mai 2024 15:09 #4 von Artemis88
Hallo,

danke für die Antworten, über deine, martin, musste ich auch schmunzeln :cheer: es erleichtert mich ein wenig, dass sowas ähnliches auch anderen passiert :silly:

Ich war außerdem sehr stark erkältet und hätte "eigentlich" zuhause bleiben sollen, vielleicht hat das auch noch dazu beigetragen. Ich werde es weiterhin beobachten, und hoffe, dass ich nicht mehr in so eine Situation komme ...

Es beschäftigt mich natürlich auch sehr, ich kenne niemanden, den so eine unwillkürliche und totale Blasenentleerung schon mal passiert ist :huh:

Liebe Grüße

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